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Oktober-Impressionen

'Ja ischt denn heut scho Weihnachten' hätte wohl der Franz B. gesagt, angesichts des vollen Saales beim Oktober-Biertisch mit dem Thema 'Nationalpark Schwarzwald', das von unserem Freiburger Forstpräsidenten a.D. Hans Martin Stübler referiert wurde. Und als neue Co-Autorin für den Kurzbericht auf unserer Webseite stellt sich unsere Bundesschwester Ellen Wahl vor:

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Das Thema war sehr ansprechend und auch die seltene Anwesenheit des Referenten im Kreis der Freien Burschen, dürften der Grund für die große Gästezahl am vergangenen Freitag gewesen sein. Mit rund 40 Zuhörern war der Raum im Gemeindezentrum gut belegt und fast wurden die Sitzgelegenheiten knapp.

Das Thema „Nationalpark Schwarzwald“ war in den vergangenen zwei Jahren  häufig im Focus der Berichterstattung aus dem Ländle. Gleich einführend stellte Bbr. Stübler fest, dass er nicht erneut in die Diskussion über das Für und Wider eines Nationalparks einsteigen wolle. Im November 2013 ist die Entscheidung gefallen, der Nationalpark wird kommen. Es gelte nach vorne zu blicken und die Rahmenbedingungen für das Projekt für alle Beteiligten zufriedenstellend zu gestalten.

 

 

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Zum weiteren Verständnis war es notwendig die Zuhörerschaft mit den Definitionen einer Vielzahl von Naturschutzkategorien vertraut zu machen. Was ist der Unterschied zwischen Naturschutzgebiet und Landschaftsschutzgebiet? Was ist ein Biosphärengebiet? Und was unterscheidet diese vom Nationalpark? (Details sind nachzulesen in der nächsten Ausgabe der FBS-Zeitung)

Die Idee im Schwarzwald einen Nationalpark einzurichten – auch wenn man das damals wahrscheinlich noch nicht so nannte – gibt es seit rund 100 Jahren. Immer wieder flammte die Diskussion auf. Die Debatte wurde regelmäßig sehr emotional geführt. Verständlich, wenn man bedenkt, dass ein Großteil der dortigen Bevölkerung seit Jahrhunderten vom Wald gelebt hat. So steht heute, neben der konzeptionellen Entwicklung des Nationalparks, vor allem die Befriedung der Region im Vordergrund.

Drei Zonen wird der Nationalpark umfassen:
Die zentrale Kernzone, sieht eine möglichst rasche, völlige Stilllegung der Flächen vor. In der umgebenden Entwicklungszone werden für die nächsten maximal 30 Jahre Pflegemaßnahen durchgeführt. Nach außen abgeschlossen ist der Nationalpark durch die sogenannte Managementzone. Dabei handelt es sich z. B. um Kahlflächen, die weiter bearbeitet werden sollen, um ein Zuwachsen der Landschaft zu verhindern.
Nicht alle Fragen sind derzeit schon geklärt. Was passiert beispielsweise mit den Wanderwegen, welche die Kernzone durchkreuzen? Wie wird man drohenden Übeln wie dem Borkenkäfer begegnen und verhindern, dass er sich auf angrenzende Flächen ausbreitet?

Vorerst bleibt es also spannend und die Protokollantin hofft, dass der Referent gelegentlich von der weiteren Entwicklung berichtet! /ew

Ergänzend dazu sei auf einen Artikel der Stuttgarter Zeitung dieser Tage verwiesen: 

SZ Nationalpark Nordschwarzwald